Am 2. Juni fand auf dem Marktplatz in Mannheim eine Versammlung der rechtsextremen Junge Alternative statt. Anlass war der Angriff auf den Islam- und Menschenfeindlichen Hetzer Michael Stürzenberger, der am vorangegangenen Freitag auf dem Marktplatz einen Infostand abhielt. 6 Personen wurden verletzt, eines der Opfer verstarb gestern an den Folgen. Die extreme Rechte versucht die Tat seitdem für ihre rassistische Hetze zu instrumentalisieren.
Um ca. 15:00 Uhr begaben sich um die 50 Antifaschist:innen mit einer Spontandemonstration lautstark auf den Marktplatz, um den Rechtsextremen auf der Kundgebung klar zu zeigen, dass sie in Mannheim unerwünscht sind.
Bevor die Spontandemonstration den Marktplatz erreichen konnte, wurde sie von der Polizei gewaltsam mit Knüppeln und Pfefferspray zurückgedrängt. Ein Großteil wurde kurz darauf von der Polizei umstellt und eingekesselt.
Für die nächsten drei Stunden standen die Antifaschist:innen – umringt von Polizist:innen, die wiederholt mit Gewalt den Kessel verkleinerten – am Rand des Marktplatzes. Auch die Versorgung mit Wasser und Essen durch sich solidarisierende Umstehende oder gar der Gang zur Toilette wurde ihnen während der gesamten drei Stunden verwehrt.
Trotz der Situation schafften die Genoss:innen und umstehenden Unterstütz:innen es auch weiterhin lautstark ihren Protest kundzutun, präsent zu sein und die Zusammenkunft der Rechten so gut es geht zu stören.
Außerhalb des Kessels wurden die Unterstützer:innen agressiv zur Seite gedrängt und von einer weiteren Polizeikette vom Geschehen abgeschirmt.
Währenddessen wurden die gekesselten Antifaschist:innen nach und nach aus dem Kessel auf eine nahe Polizeiwache gebracht, die viele, nach Durchsuchung, ED-Behandlung und Verhör, erst Nachts verlassen konnten.
Auch der Polizeikessel konnte anscheinend nicht verhindern, dass Personen der Identitären Bewegung und JA die Stadt nur mit einem spürbaren Denkzettel und ohne ihr Handy verlassen konnten.
Alle nach Mannheim! Rassistische Hetze verhindern!
Die AfD ruft für den 07.06.2024 um 18:00 bundesweit zu einer Demonstration am Mannheimer Marktplatz auf. Die meisten werden es mitbekommen haben:
Am 31. Mai gab es in Mannheim einen bewaffneten Angriff auf einen Infostand der rassistischen und Islamfeindlichen „Bürgerbewegung Pax Europa e.V.“. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, ein Mensch starb. Unter den Verletzten ist auch Michael Stürzenberger, rassistischer Ideologe und Größe der rechtsextremen PEGIDA-Bewegung.
Da bei dem Täter ein islamistisches Motiv vermutet wird, Stand die Reaktion von rechts bereits fest: Kapital daraus schlagen für die eigene Agenda und die anstehenden Wahlen. Das Ereignis schlägt in der gesamten Szene des rechten Spektrums große Wellen. Wir müssen davon ausgehen, dass die deutsche Rechte hier eine Chance wittert Mannheim für eine massive Machtdemonstration zu nutzen und die Tat für ihre Hetze auch dauerhaft zu instrumentalisieren. Dem stellen wir uns entschlossen entgegen.
Das es in Mannheim jahrelang keinen Aufmarsch der organisierten Rechten gegeben hat ist auch das Ergebnis konstanter antifaschistischer Aktivitäten in unserer Stadt – und wir wollen zusammen mit euch auch die Demonstration am 07.06 verhindern!
Die genaue Uhrzeit sowie der Treffpunkt unseres Gegenprotests stehen noch nicht fest. Es gilt: Aufmerksam bleiben, bis die genauen Informationen folgen. Nutzt die Zeit um euren Freund*innen Bescheid zu sagen, eure Kolleg*innen, die Familie oder Mitschüler*innen zu informieren, denn es gilt: Alle zusammen gegen reaktionären Hass und rechte Hetze!
Eine garantierte Anlaufstelle für Infos ist das offene antifaschistische Treffen am Mittwoch dem 05.06. um 19.00 im JUZ Friedrich Dürr. Zudem wird es dort auch ein kleines Demo 1×1 für alle interessierten geben. Wenn du also Unsicherheiten oder Fragen hast, vielleicht noch nie auf einer Demo warst aber gerne gut vorbereitet jetzt aktiv werden möchtest, ist das eine gute Gelegenheit.
Es gilt: Wir sehen uns auf der Straße! Alle nach Mannheim! Rassistische Hetze verhindern!
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