Unterstützung für Maja und die anderen Beschuldigten im Budapest-Verfahren

Seit Anfang März diesen Jahres sitzt Maja in der JVA Dresden im Kontext des Budapest-Verfahrens in Auslieferungshaft. Maja ist somit akut von einer Auslieferung nach Ungarn bedroht.

Außerdem wurde Anfang dieser Woche Hanna in Nürnberg festgenommen und sitzt nun in Untersuchungshaft. Ihr wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und ebenfalls eine Beteiligung an den Auseinandersetzungen in Budapest 2023 vorgeworfen. Ungarn wird mit sicherheit auch in ihrem Fall einen Auslieferungsantrag stellen, womit auch sie ebenfalls von einer möglichen Auslieferung nach Ungarn bedroht wäre.

Vor ein paar Wochen wurde sich in Mailand gegen die Auslieferung von Gabri entschieden, in dessen Fall Ungarn ebenfalls einen Auslieferungsantrag gestellt hatte. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass Ungarn keine menschenrechtskonformen Haftbedingungen für Gabri garantieren könne.

Das Urteil in Italien hat jedoch bisher keine Auswirkungen auf die Entscheidung hinsichtlich der Auslieferung von Maja. Vielmehr empfahl der Generalbundesanwalt, welcher vor einigen Wochen das Verfahren in Deutschland gegen die Beschuldigten im Budapest-Komplex übernommen hatte, der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Maja nach Ungarn auszuliefern. Das Verfahren in Ungarn habe Vorrang. Offenbar wird hier die konkrete Bedrohung durch eine Auslieferung nach Ungarn genutzt, um Druck auf Maja und die anderen Beschuldigten auszuüben.

Im Falle einer Auslieferung wäre Maja mit menschenrechtswidrigen Bedingungen in der Haft sowie einem Schauprozess und einer hohen Haftstrafe konfrontiert. Hinzu kommt die weite Entfernung und Isolation von Familie, Freunden und einem unterstützenden Umfeld. Außerdem würde Maja als nicht-binäre Person in ein offen queerfeindliches Land ausgeliefert werden. Die Auslieferung von Maja muss daher unbedingt verhindert werden und dafür braucht es viel Unterstützung.

Wir möchten außerdem erwähnen, dass es derzeit noch einen italienischen Genossen in Finnland gibt, der ebenfalls akut von einer Auslieferung nach Ungarn bedroht ist, da das dortige Gericht die Auslieferung genehmigt hat. Auch ihm wird eine Beteiligung an den Auseinandersetzungen in Budapest vorgeworfen. Er befindet sich aktuell in Finnland in Hausarrest.

In den kommenden Wochen ist mit einer Entscheidung des Kammergerichts Berlin über den Auslieferungsantrag welchen die ungarischen Behörden gestellt haben, zu rechnen. Es herrscht also großer Zeitdruck, weshalb wir noch einmal auf die derzeitige Situation von Maja, Hanna und dem Genossen in Finnland aufmerksam machen und zu Solidarität und Unterstützung aufrufen wollen. Es darf keine Auslieferungen nach Ungarn geben, nicht aus Italien, Finnland, Deutschland oder sonstwo!

Im Folgenden werden konkrete Vorschläge gemacht, wie ihr in dem Fall unterstützen könnt. Bitte teilt diesen Aufruf in eurem Umfeld und über die euch verfügbaren Plattformen und Kanäle.

Informiert euch und andere auf basc.news und den anderen Solikanälen über die Ereignisse rund um das Budapest-Verfahren.
Teilt die Kampagne „#NoExtradition – Keine Auslieferung von Antifaschist:innen“ auf Social Media-Kanälen und in eurem Umfeld und unterzeichnet die Erklärung von „Wir sind alle LinX“. -> Mehr Infos dazu findet ihr auf wirsindallelinx.org.
Organisiert Demonstrationen, Kundgebungen und macht Aktionen in euren Städten, die auf die drohenden Auslieferungen im Budapest-Komplex aufmerksam machen. Mehr Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit für das Verfahren sind wichtig.
Aufgrund dessen, dass die Entscheidung über die Auslieferung von Maja beim Kammergericht Berlin liegt, ist es insbesondere sinnvoll auch in Berlin Veranstaltungen und Demos zu organisieren.
Wenn ihr Kontakte zu queeren Vereinen oder Gruppen habt oder selbst dort organisiert seid, solidarisiert euch mit Maja. Macht über eure Kanäle und Plattformen und mit euren Möglichkeiten auf die drohende Auslieferung aufmerksam und positioniert euch dagegen. Die Rechte von LGBTIQ-Personen werden in Ungarn seit Jahren massiv eingeschränkt und queere Personen offen diskriminiert. Es sollte auch ein Anliegen von queeren Aktivist:innen sein, dass Maja als non-binäre Person nicht an diesen Staat ausgeliefert wird.
Spendet Geld für die Beschuldigten im Budapest-Verfahren. Das offizielle Spendenkonto lautet:

Rote Hilfe e.V.
GLS-Bank
IBAN: DE77 4306 0967 4007 2383 09
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: Budapest

Schreibt Briefe an Maja: https://www.basc.news/aufruf-zum-briefeschreiben-an-maja/ und organisiert Kundgebungen vor der JVA Dresden.
Bleibt oder werdet selbst antifaschistisch aktiv und lasst euch von der Repression nicht einschüchtern. Zeigt euch solidarisch mit allen Betroffenen der staatlichen Repression, ob im Knast, untergetaucht oder anderweitig verfolgt. Nazis entgegenzutreten bleibt weiterhin notwendig.

Freiheit für Hanna, Maja und alle anderen Inhaftierten und Gesuchten Genoss:innen! Freiheit für alle Antifas!

Maja wurde Ende April in der JVA angegriffen und die Haftanstalt verweigert weiterhin die Möglichkeit an Sport- und Freizeitangeboten sowie Arbeit. Lest dazu mehr auf der Solidaritäts-Seite. Auf Instagram bleibt ihr über den Kanal „Antifa in die Offensive“ auf dem Laufenden.

Am 6. Mai kam es in Nürnberg zu einer Hausdurchsuchung und der Festnahme von Hanna; auch ihr gilt unsere Solidarität!

Das OAT Landau und alle Antifaschist:innen der 8. Mai-Demonstration sandten ihr solidarische Grüße:

In Nürnberg kam es am Montag zu einer 7-stündigen Hausdurchsuchung bei einer Antifaschistin, der vorgeworfen wird, an Auseinandersetzungen rund um den faschistischen „Tag der Ehre“ in Budapest beteiligt gewesen zu sein. Anschließend wurde die Genossin nach Karlsruhe zum Bundesgerichtshof gebracht und in U-Haft gesteckt. Ihr droht die Auslieferung nach Ungarn, wo ihr in einem Scheinverfahren eine lange Haftstrafe droht. Wir schicken solidarische Grüße von der 8. Mai Demo nach Nürnberg an Hanna.

Free all Antifas!Keine Auslieferungen nach Ungarn!

 

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