Rassismus und Kriegshetze getarnt als Kampf gegen Antisemitismus

Am Donnerstag den 18.4. veranstaltet das linke Bündnis gegen Antisemitismus einen Vortrag mit Oliver Vranković im DGB-Haus München.Auf Facebook verteidigte er – im Kontext des aktuellen israelischen Krieg gegen Gaza – mehrere durch die IDF begangene Kriegsverbrechen und positionierte sich rassistisch gegenüber der palästinensischen Bevölkerung. Zur Einordnung des eingeladenen Referenten haben wir drei öffentliche Äußerungen von Vranković in unserem Posting thematisiert und fordern die Verantwortlichen dazu auf, die Veranstaltung am 18. April abzusagen!

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Für den 18. April 2024 lädt das ,,Linke Bündnis gegen Antisemitismus” (LbgA) den Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Stuttgart Oliver Vranković in den Jugendraum des DGB-Haus München ein. Wir als Gewerkschaftsmitglieder, Antimilitaristinnen und Antifaschist:innen sind der Meinung, dass eine Person wie Oliver Vranković, die bereits häufig durch rassistische und menschenverachtende Positionen aufgefallen ist, in unserem Gewerkschaftshaus keinen Platz hat.

Auf Facebook verteidigte er – im Kontext des aktuellen israelischen Kriegs in Gaza – mehrere durch die IDF begangene Kriegsverbrechen und positionierte sich rassistisch gegenüber der palästinensischen Bevölkerung. Zur Einordnung des eingeladenen Referenten wollen wir drei öffentliche Äußerungen von ihm thematisieren:

1) FACEBOOKPOST 10.APRIL 2024

Link: https://www.facebook.com/1311683024/posts/10233005087932019/?ibextid=rS40aB7S9Ucbxw6v

Während in Gaza aktuell die humanitäre Lage katastrophal ist und sich laut UN über 90 Prozent der Bevölkerung am Rande einer Hungersnot befinden, stellte Vranković am 10. April das Verhindern humanitärer Hilfslieferungen als legitimes »Druckmittel“dar. Der Zivilbevölkerung absolut notwendige Lebensgrundlagen zu unterschlagen, ist aber kein „legitimes Druckmittel“, sondern ein menschenverachtendes Verbrechen.

Außerdem bezeichnet er den Protest gegen eine israelische Militaroffensive auf Rafah und gegen Waffenlieferungen an Israel als Unterstützung der Hamas. In Rafah wurden eine Millionen Menschen von der israelischen Armee zusammengepfercht. Ein Militäreinsatz wurde die ohnehin schon unaushaltbare humanitäre Situation aufs Undenkbare verschärfen.

Der Kampf gegen Krieg und Aufrüstung ist seit über 100 Jahren einer der Hauptkämpfe der Arbeiterbewegung. Einen Kriegstreiber wie Vranković in das Gewerkschaftshaus einzuladen, stellt einen Verrat an diesen historischen Werten dar.

2) FACEBOOKPOST 7.DEZEMBER 2023

Link: https://www.facebook.com/1311683024/posts/10232340219710729/?mibextid=rS40aB7S9Ucbxw6v

Oliver Vranković veröffentlichte Bilder von gefangengenommenen Menschen, die von der IDF gezwungen wurden, sich zu entkleiden. Diese von Vranković gefeierten Aktionen der IDF wurden von verschiedenen internationalen Menschenrechtsorganisationen wie dem Internationalen Roten Kreuz als Kriegsverbrechen bezeichnet. Unter den abgebildeten Personen befanden sich laut mehreren Berichten minderjahrige Zivilistinnen. (https://www.reuters.com/world/middle-east/hamas-condemns-israel-over-images-showing-semi-naked-palestinian-prisoners-2023-12-08/).

Wer solche Bilder versehen mit rassistischen Äußerungen teilt, unterstiitzt und billigt diese Kriegsverbrechen und offenbart damit seine menschenverachtende Haltung gegenüber Palästinenser:innen. Auch die Gleichsetzung der palastinensischen Bevölkerung als Ganzem mit der Hamas zeugt von Vrankovićs zutiefst rassistischem Weltbild.

3) FACEBOOKPOST 8.DEZEMBER 2023

Link: https://www.facebook.com/1311683024/posts/10232343842521297/?mibextid=rS40aB7S9Ucbhxw6v

Vranković postete ein Bild vom völlig zerbombten Palestine Square. Mitten auf dem verwüsteten Platz in Gaza-Stadt wurde eine Israel-Fahne gehisst. Er versah den Post mit der zynischen Bilduntschrift „The Beauty of Palestine“. Wir stellen uns die Frage, was an komplett zerstörten, durch den Krieg unbewohnbar gewordenen Häusern, deren Bewohner:innen ermordet oder vertrieben wurden, schön sein soll. Mit diesem kriegsverherrlichendem Post verdeutlicht Vranković seine Verachtung gegenüber jeglichem palästinensischem Leben.

Gleichzeitig idealisiert er die völkerrechtswidrige Besatzung des Gazastreifens durch die israelische Armee und befürwortet die totale Delegitimation und Annexion Palästinas durch die rechte Regierung Israels.

Für uns als Gewerkschaftsmitglieder steht fest: Oliver Vranković ist mehrmals durch menschenverachtende, rassistische und kriegsverherrlichende Aussagen aufgefallen, die mit den Werten der Gewerkschaften und der Arbeiter:innenbewegung im Widerspruch stehen. Wir verurteilen, dass das LbgA einen solchen Referenten, der sämtliche Kriegsverbrechen des israelischen Staates unterstützt, zu einer Veranstaltung über die ,,Lebensrealität in Israel” in Gewerkschaftsräumen einlädt.

Deswegen fordern wir die Verantwortlichen dazu auf, die Veranstaltung am 18. April abzusagen!

 

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