Der vielleicht gefährlichste Faschist des Landes und offenkundig bekennender und verurteilter Neonazi, Björn Höcke, wurde wegen Volksverhetzung angeklagt. Der rechtsextreme AfD-Politiker sei im Ergebnis der Ermittlungen hinreichend verdächtig, in öffentlichen Reden den in Deutschland bekannterweise verbotenen Wahlspruch der SA (Sturmabteilung) der NSDAP „Alles für Deutschland!“ verwendet zu haben. Und das gleich mehrfach. Mit Ansage. Also: Er hat es eindeutig gesagt:
Ja, in Deutschland werden wieder unverholen nazistische Parolen gebrüllt. Faschist Höcke versucht seit Monaten, seine ihm durchaus bekannten und gesagten Worte zu relativieren, insbesondere die SA-Parole „Alles für Deutschland“, die er sogar mehrfach wiederholte. T-Online beschrieb seine faulen Ausreden so:
„Höcke sprach nach Bekanntwerden der Entscheidung davon, ihm sei ein „Fauxpas“ unterlaufen. Er habe „spontan“ seine Rede mit den Worten: „Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland!“ beendet. Dabei habe er sich auf den Slogan der örtlichen AfD „Alles für unsere Heimat!“ bezogen. Es habe sich um eine „bloße rhetorische Figur“ gehandelt, die er „ohne jeden Vorsatz der ‚Verhetzung‘ ausgesprochen habe. Die Stellungnahme veröffentlichen neurechten Magazine in voller Länge.“
Warum Faschist Höcke als Geschichtslehrer sicherlich weiß, welche Parolen und Zitate er nutzt, sollte auch dem letzten hier klar sein. Man kann nicht von einem Fauxpas reden, wenn man als Geschichtslehrer die gesagten Worte eines Goebbels und Hitler kennt.
Wir analysieren seit einigen Jahren Reden von Faschist Höcke und haben viele Belege für die NS-Bezüge des ehemaligen Geschichtslehrers, der offenbar ganz bewusst auf Reden von Adolf Hitler und Joseph Goebbels zurückgreift. In diesem Artikel weisen wir Parallelen von Höcke-Reden zu Hitler-Reden aus 1920, 1926 oder 1927 nach und noch mehr. Höcke passieren da wohl ständig „Fauxpas“. Ständig zitiert er Nazis wie Hitler oder Goebbels. Und das soll bei dem Neonazi alles Zufall sein?
Der ehemalige BGH-Richter Fischer sagt, dass Faschist Höcke sich selbst für eine „historisch gebildete Person“ hält, und es liegt nahe, dass er die Kennzeichen bewusst verwendet hat, was den Vorgang strafbar macht. Es muss ihm jedoch nachgewiesen werden, dass er dies absichtlich getan hat und er kann sich nicht einfach damit herausreden, dass er die Parole nicht kannte.
In einer berüchtigten Twitter Konversation zwischen Faschist Höcke und Elon Musk kritisierte Höcke die gegen ihn laufenden Verfahren. Seine Antwort an den rechtsradikalen Verschwörungsideologen Musk ist extrem entlarvend.
Faschist Höcke kritisierte diese Maßnahmen als „Zensur“ und äußerte sich auf Twitter darüber, dass in Deutschland „erneut politische Gegner ins Visier genommen werden“ und die Freiheit der Meinungsäußerung eingeschränkt werde. Er führte weiter aus:
Es wird mir zur Last gelegt, ein sogenanntes Zitat auf ’nicht korrekte Weise‘ verwendet zu haben, um meinen Patriotismus zu zeigen.
Die Äußerung zog die Aufmerksamkeit Musks auf sich. „Was wurde gesagt?“, erkundigte der rechtsradikale Milliardär sich. Ein anderer Nutzer erklärte stellvertretend für Faschist Höcke: „Er sagte ‚Alles für Deutschland‘ während einer Rede.“ Musk fragte nach: „Warum ist das verboten?“
Daraufhin meldete sich Faschist Höcke erneut zu Wort und gab in englischer Sprache eine detailliertere Antwort als zuvor in seiner Muttersprache. Er machte deutlich, dass er anscheinend einen positiven Bezug zur nationalsozialistischen Herrschaft herstellen möchte. Weiterhin beseitigte der ehemalige Geschichtslehrer jegliche Zweifel daran, dass seine Nutzung der SA-Parole nicht bloß unbewusst oder zufällig erfolgte.
„Weil jeder Patriot in Deutschland als Nazi diffamiert wird, da Deutschland Straftatbestände hat, die es in keiner anderen Demokratie gibt. Sie zielen darauf ab, Deutschland daran zu hindern, sich wieder zu finden.“
Das Redaktionsnetwerk Deutschland resümierte dazu passenderweise:
„Damit Deutschland sich „wieder finden“ könne, müssten laut Höcke also das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzungen wie Holocaustleugnung erlaubt sein. Anders ist diese Antwort augenscheinlich nicht zu lesen. Die Staatsanwaltschaft Halle dürfte diesen Gedankenaustausch auf [Twitter] mit Interesse zu den Akten nehmen.“
Auch Bernd Baumann, der parlamentarische Geschäftsführer der AfD, spielt die Bedeutung der SA, der paramilitärischen Einheit der NSDAP (!), herunter, indem er sie als eine „Organisation, die letztendlich (!) in Verbrechen endete“, bezeichnet. Er stellt es so dar, als ob die dezidiert paramilitärische und von Anfang an gewalttätige Nazi-Schlägertruppe Hitlers, die „Sturmabteilung“, irgendwann nicht verwerflich gewesen sei. Zudem scheint er der Meinung zu sein, dass deren zentraler Leitspruch nicht unter Strafe gestellt werden sollte. Warum wohl?
Der Ausdruck „Alles für Deutschland“, um den es in dieser Diskussion geht, ist kein angeführtes, sondern ein tatsächlich existierendes und darüber hinaus oft zitiertes Sprichwort aus der Zeit des Nationalsozialismus.
Verhaftung von Kommunisten durch die SA in Berlin am 6. März 1933, am Tage nach den Reichstagswahlen – Bundesarchiv, Bild 102-02920A / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0
Die folgenden Beispiele sollen eine Übersicht der Gebräuchlichkeit in der NS-Zeit aufzeigen, aber auch den Gebrauch bei Neonazis. Anfänglich wurde dieser Leitsatz in die Klingen der SA-Dolche eingraviert. Die brutale Kampfeinheit der NSDAP verwendete diese bewaffneten Dolche für Morde.
Die Zitatsammlung dient nur Recherche, soll aber inhaltlich aufzeigen als Kernelement, warum diese Parole ein zentraler Bestandteil der NSDAP und ihrer Terrorherrschaft war. Diese Zitatsammlung soll außerdem belegen, dass dieses Sprichwort nichts mit Patriotismus zu tun hat.
Wenn die AfD und hier Faschist Höcke diese Parole weiterhin nutzt und diese straffrei sehen will, zeigt das, dass sowohl die AfD, als auch Faschist Höcke dem NS-Terror positiv gegenüberzustehen scheinen. Was übrigens ein zentrales Argument für ein Verbotsverfahren bieten würde. Zumindest erklärte Höcke ja offensichtlich, dass er den Spruch einer Nazi-Terrortruppe verwenden möchte, um seinen „Patriotismus“ auszudrücken.
Der esoterische Nationalsozialist Miguel Serrano ** merkte hierzu an:
Der Wahlspruch auf dem Dolch der SA lautete: ‚Alles für Deutschland‘, was den Idealen des Germanenordens sehr nahekam.
In einem seiner schriftlichen Beiträge bezog sich der SA-Führer Ernst Röhm wie folgt auf diesen Leitsatz:
Freiwillig ist für den S.A. Mann nur der Entschluß, sich den Sturmtruppen der deutschen Erneuerung einzureihen. In dem Augenblick, wo er das Braunhemd anzieht, unterwirft er sich widerspruchslos dem Gesetz der S.A. Dieses lautet: Gehorsam bis zum Tode dem Obersten S.A.-Führer Adolf Hitler! Gut und Blut, Leib und Leben, alles für Deutschland!
Nachdem der SA-Sturmführer Horst Wessel ermordet wurde, erhob ihn die Bewegung posthum zum Märtyrer. Ein nationalsozialistischer Schriftsteller äußerte sich in einer lobenden Hymne nach Wessels Tod folgendermaßen:
„Nichts für mich — alles für Deutschland, das war ihm keine Phrase. Er zeigte stets, daß er es ernst damit meinte.“
Am 31. Dezember 1936 wandte Hitler sich an die Wehrmacht und ermahnte die Soldaten:
Gehorcht auch im Neuen Jahr der ewigen Losung: Alles für Deutschland!.
Unter den verurteilten Nürnberger Kriegsverbrechern war Wilhelm Keitel. Seine letzten Worte, bevor er gehängt wurde:
„Alles für Deutschland.“
Der ebenfalls in Nürnberg verurteilte NS-Verbrecher Rudolf Heß war Stellvertreter Hitlers. Bei einer Fahnenweihe, bei der 24 Hakenkreuzfahnen übergeben wurden, sprach Heß die folgenden Worte.
Alfred Meyer war ein fanatischer Nazi-Verbrecher und Teilnehmer der Wannseekonferenz. Nach dem missglückten Stauffenbergattentat auf Hitler äußerte er sich folgendermaßen.
Kapitulieren niemals! Alles für Deutschland! Alles für unserenFührer Adolf Hitler!
Als Hitler und andere wichtige NSDAP-Funktionäre 1934 auf dem Reichsparteitag in der Luitpoldhalle in Nürnberg auftraten, blickten sie auf den riesigen Schriftzug „Alles für Deutschland“.
Nachdem 1933 der SA-Sturmführer Hans Eberhard Maikowski erschossen wurde, inszenierte Goebbels ein Staatsbegräbnis, um ihn zum NS-Märtyrer zu erheben. Das Grab trug als Inschrift die Losung der verbrecherischen SA: „Alles für Deutschland“
Gustloff war NSDAP-Funktionär und in der Schweiz für die verbrecherische Nazi-Partei tätig. Sein Neujahrsanschreiben 1936 wurde durch folgende Worte beendet.
Alles für Deutschland! Alles für unseren Führer! Heil Hitler!
Otto Gruber wurde 1934 Rektor der RWTH Aachen. In seiner Antrittsrede beschwor er die Treue zu Hitler.
Treue Mithilfe an seinem Werke ist unser Gelöbnis am heutigen Tage: Nichts für uns, alles für Deutschland.
Johannes von Reibnitz saß für die NSDAP im preußischen Landtag und war Landesbauernführer in Schlesien. „Alles für Deutschland“ als Teil eines Schwures auf den Verbrecher Hitler.
Baetzner gründete eine SA-Ortsgruppe und erteilte während der Pogrome 1938 die Befehle zur Schändung zweier Synagogen. Von 1933 bis 1945 war er Mitglied des Reichstages.
Ein Schulbuch aus den 1930Jahren enthält den folgenden Text. Dazu ist ein Bild zu sehen, auf dem Hitlerjungen eine Hakenkreuzfahne hissen.
Als 1938 der Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland erfolgte, wurden Dörfer und Städte mit Hakenkreuzen und NS-Parolen dekoriert. Darunter auch die Losung „Alles für Deutschland“
Seit 2023 steht der AfD-Politiker Björn Höcke im Fokus mehrerer Ermittlungsverfahren, bedingt durch seine zustimmende Nutzung des Spruchs „Alles für Deutschland“, ein eindeutig historisch belastetes und oft zitiertes Zitat aus der NS-Zeit. Faschist Höcke behauptet, dass ihm ein Verbrechen vorgeworfen werde, basierend auf der Verwendung eines Zitats, durch das er lediglich seinen Patriotismus ausdrücken wollte.
Der Spruch „Alles für Deutschland“ weist jedoch eine tief verwurzelte Verbindung zur NS-Ideologie auf, wie zahlreiche historische Belege und Verwendungen zeigen. Es ist buchstäblich eine Parole, die Adolf Hitler verwendet hat. Er fand nicht nur Eingang in die Gravuren auf den Messern der SA, einer gewalttätigen, paramilitärischen Einheit der NSDAP, sondern wurde auch von hochrangigen NS-Funktionären und in nationalsozialistischen Publikationen häufig zitiert, um die bedingungslose Loyalität und Opferbereitschaft für das NS-Regime zu unterstreichen.
Dass Faschist Höcke, ein studierter Geschichtslehrer, kennt das Zitat sicherlich. Ermittelt wird seit ihn seit Jahren wegen diesem Zitat. Und er hat es erneut verwendet. In seinem Austausch mit Musk hat er selbst erklärt, dass er das Zitat verwenden will, obwohl (oder weil?) es ein Spruch der SA ist. Genau wie das Hakenkreuz ist dieser prominente Nazi-Spruch in Deutschland verboten.
Der Faschist Höcke und die AfD spielen das herunter und wollen mit buchstäblichen Nazi-Parolen ihren „Patriotismus“ ausdrücken. Wie dieser Patriotismus wohl aussehen könnte? Nun, Faschist Höcke möchte mit „wohltemperierter Grausamkeit“ Millionen Menschen deportieren, die in seinen Augen „falscher“ Abstammung sind, „auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden“. Warum will Höcke wohl unbedingt Hitler zitieren?
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