Tesla-Protest: Wie linke Klimaschützer auf rechte Fossilpropaganda reinfielen

Vom 08. Mai bis zum 12. Mai fanden die Aktionstage der Gruppierung „DISRUPT“ gegen Tesla unter dem Motto „Block Tesla – Disrupt Elon“ statt – mit dem Ziel, den Ausbau der Teslafabrik in Brandenburg zu verhindern. Es gab oder gibt (mindestens) ein Protestcamp, Demonstrationen und einen Versuch, das Werksgelände zu stürmen. Die Gruppierung begreift sich laut der eigenen Homepage als eine Bewegung, die „den fossilen Kapitalismus aufhalten will“.

Ole Becker, der Sprecher der Aktion, sagte in einem Interview, es ginge darum, das Tesla-Werk in Grünheide für die Umweltzerstörungen in Brandenburg, Argentinien und Bolivien zu markieren, wo das Lithium abgebaut wird, das für die Batterien gebraucht wird. Das bedeute dort „schreckliche Umweltzerstörungen für die Menschen und die Umwelt“.

Auch bei einem Interview im Protestcamp selbst wird von einer Aktivistin moniert, saubere Elektroautos seien eine „dreckige Lüge“ und dass wir „seit Neuestem wissen, dass da Kinderarbeit mit drinsteckt“ und dass vor Ort „Wasser geklaut werde“. Mit recht ähnlichen Formulierungen wird seit Jahren Stimmung gegen Batterieautos gemacht. Wer immer hinter diesen Kampagnen steckt: Wenn linke Aktivistinnen darauf reingefallen sind, sind sie nicht schlecht gelaufen.

Disclaimer 1: Der Autor dieses Texts hat großes Verständnis für Kritik an Elon Musk und hat selbst nicht gerade daran gespart. Wir verstehen auch jeden, der Tesla wegen des radikalen Verschwörungsideologen Elon Musk boykottiert.

Disclaimer 2: Der Autor dieses Textes möchte eine Verkehrswende und fährt deswegen bei der (leider recht überschaubaren) Critical Mass in Wiesbaden mit, hat gegen Elterntaxis an Schulen protestiert, sehr viel Zeit in Überzeugungsarbeit für den Bau einer Straßenbahn in Wiesbaden investiert, hat einen persönlichen Modal Split mit etwa 5% Autofahrten und den Traum einer autofreien Innenstadt nach Vorbild von Houten in den Niederlanden oder Gent in Belgien.

Die Idee, ausgerechnet eine E-Auto-Fabrik zu blockieren, halte ich dennoch für recht undurchdacht, primär aus 3 Gründen:

Die Aktivisti von DISRUPT fokussieren sich leider genau wie die Verbrennerlobby auf dieses einzelne Leichtmetall (Lithium) und die bei seinem Abbau stattfindende Wasserentnahme und stellen es so dar, als sei das jetzt ausschlaggebend. Wenn man sich aber mal nüchtern die Zahlen ansieht, ist Lithium einfach pillepalle und maximal eine winzige Fußnote der Statistik. Der einzige plausible Grund für die ungleich verteilte Empörung ist, dass der Einsatzort recht neu ist.

Globale Metallentnahme 2021

DISRUPT behaupten auf ihrer Seite, Lithium sei der „Hauptrohstoff für Batterien“, was einfach nur Unsinn ist. In der Traktionsbatterie eines VW ID.3 ist der Hauptbestandteil mit 126 Kilogramm Aluminium, während gerade mal 9 Kilogramm Lithium darin verbaut sind. Und während der DISRUPT-Sprecher sich angeblich um die Umwelt in Argentinien und Bolivien sorgt, stammt das meiste Lithium mit großem Abstand aus Australien, dann aus Chile. Etwa 5 Prozent kommen aus Argentinien und aus Bolivien so gut wie gar nichts.

Ja schön, kommt es halt woanders her, aber ist das nicht Erbsenzählerei? Ist doch egal, WO die Umweltzerstörung passiert. Nein, denn in Australien wird Lithium in stinknormalen Minen abgebaut, nicht wie in Südamerika in Verdunstungsbecken mit entsprechendem Wasserbedarf. In Chile wird In der Atacamawüste übrigens bereits seit mindestens 1996 Lithium gewonnen. Also seit einer Zeit, in der die Firma Tesla nicht mal gegründet war und E-Autos primär als klappriges Fortbewegungsmittel auf Golfplätzen bekannt waren.

All die krasse Umweltzerstörung, die damals nur auf das Konto von Handyakkus, Glas, Keramik, Klimaanlagen und sonstigen Produkten ging, interessierte irgendwie niemanden und es gab auch kein Protestcamp vor Apple Stores. Die auf das Wasser angewiesenen Vogelbestände in Chile waren also schon lange vor E-Autos vom dortigen Bergbau bedroht und sind auf funktionierende Umweltstandards angewiesen, selbst wenn niemand mehr E-Auto fährt.

Speaking of Bergbau: Wisst ihr, warum es wenig Ansichtskarten mit Bergbaumotiven gibt? Weil’s fast immer scheiße aussieht. Die größte Lithiummine ist eine kilometerlange, 450 Meter tiefe Grube in der australischen Provinz, verglichen mit Kohleabbau in Deutschland aber dennoch fast niedlich. Viel schlimmer hingegen ist Tagebau in Ländern mit schlechter Menschenrechtssituation, denn Tagebau ist ein nettes Wort für „Wir rasieren die oberen 10 Meter Erdoberfläche weg“. Hier wird zum Beispiel in Guinea Aluminium abgebaut:

vm Claude Frenette/iDiv/dpa

Sollte sich innerhalb dieser 10 Meter ein Wald, eine Wiese, eine Wasserstelle oder ein Dorf befinden, gehören sie entsprechend schnell der Vergangenheit an, wenn westliche oder chinesische Konzerne in Indien oder Waldregionen in Westafrika auf Aluminiumerz stoßen. Die Menschen dort haben dann je nach Korruptionsindex des Landes wenig zu lachen, und der liegt in Guinea, dem Land mit den größten Vorkommen, leider recht hoch. Dieses Metall ist also in Bezug auf Umweltschäden und Menschenrechte das deutlich größere Problem pro geförderter Tonne. Aber warum hören wir davon so wenig?

Deutschland hat den höchsten pro-Kopf-Verbrauch der Welt, das meiste davon landet seit jeher im Fahrzeugbau. Dass wir auch für Verbrennerautos  problematische Metalle importieren, passt natürlich schlecht zur Geschichte der schlimmen E-Autos. Aus diesem Rohstoff werden aber eben nicht nur Batterien, sondern auch Motorblöcke, Getriebegehäuse, Wärmetauscher, Kardanwellen, Kolben, Zylinderköpfe, Hinterachsen, Türen, Stoßfänger und Kotflügel hergestellt. Ein einziger Audi Q8 benötigt etwa 600 Kilogramm Aluminium. Bereits im Jahr 2015, als Tesla bei vielen noch als albernes Start-Up galt, landeten 50 Prozent des deutschen Aluminiums im Fahrzeugbau.

Aber auch jenseits der Autos finden sich eine Menge Anwendungsgebiete, z.B. LKW, Busse, Druckluftbehälter, Schienenfahrzeuge, Fahrräder, Konservendosen, Tetra Paks, Dächer, Fensterrahmen, Fassaden, Brückenteile, Raketen, Bügeleisen, Feuerwerk und Antennen. Kennt ihr diese klassischen Kaffeekannen von Bialetti? Yep, aus Aluminium. Wir brauchen das also für Autos und für so ziemlich alle Lösungen der Verkehrswende. Es ist nach Eisen mit 70 Millionen Tonnen das zweitmeiste geförderte Metall weltweit – also auch quantitativ das viel, viel größere Problem als das Lithium, das mengenmäßig gerade mal 0,2 Prozent der Aluminiumförderung entspricht.

Angesichts dieser Zahlen ist es vollkommen unglaubwürdig, wegen eines Furzes an zusätzlicher Metallförderung eine Fabrik für dekarbonisierende Produkte zu belagern, solange Verbrennerautos die globalen Märkte dominieren und extrem viel mehr Rohstoffe benötigen. Lithium hat nämlich einen krassen Vorteil: Metalle können wir recyceln. Wenn die Batterie hinüber ist, können wir selbst mit heutigen Methoden schon bis zu 96 Prozent der Metalle wiederverwerten und daraus neue Batterien herstellen.

Das kann man bei Erdöl leider komplett vergessen: Wie verbrennen es und dann müssen wir wieder neues aus der Erde pumpen, um auch das zu verbrennen. Und zwar irre viel: Jeden Tag (!) verbraucht die Menschheit 100 Millionen Barrel Erdöl, das entspricht 6.400 olympischen Schwimmbecken von einem Rohstoff, der auch und besonders umweltschädlich im globalen Süden gewonnen wird. Der tägliche globale Lithiumbedarf füllt hingegen gerade mal ein Viertel Schwimmbecken, der Verbrauch ist aktuell also um Faktor 24.000 kleiner.

Übrigens brauchen wir das nicht nur für E-Autos, sondern auch für E-Busse, E-LKW, E-Bikes, E-Lieferwagen, E-Fähren, E-Krankenwagen, Batteriezüge, elektrische Baustellen- und Minenmaschinen, und Batteriespeicher für die Energiewende, ohne die wir die Erderwärmung wohl deutlich langsamer begrenzen werden. Das Gerede vom superkrassen Lithium führt daher nicht nur zur Ablehnung von E-Autos, sondern auch zur Ablehnung von klimaneutralen Bussen, wie in dieser Kommentarspalte einer österreichischen Kommune zu sehen ist.

Es kann übrigens auch gut sein, dass wir schon bald im großen Stil Natriumbatterien im Einsatz haben, die weder Lithium, noch Kobalt oder Kupfer benötigen, sondern hauptsächlich Eisen und Natrium. Aber selbst dann kommen wir nicht ohne Bergbau für die Energiewende aus. Auch in einer Welt komplett ohne Autos brauchen wir Silizium und Silber für Milliarden von Solarzellen, tausende Tonnen Neodym für Windkraft, Kupfer für zehntausende Kilometer Kabel und Umspannwerke, Metalle für Wärmepumpen und Smartmeter.

Die Idee, ausgerechnet das fossile Zeitalter mit seinen immensen Umweltschäden nur mit Technologien ohne Rohstoffbedarf ablösen zu wollen, wirkt grotesk schief. Die Wiederholung dieses irrationalen Narrativs, dass ausgerechnet Lithium ein besonders großes Problem ist, erleichtert es jetzt gerade vielen Menschen, mental am fossilen System festzuhalten und sich lange Fahrten im Erdölauto schönzureden.

Was wäre passiert, wenn die Blockade geklappt hätte? Wenn die Polizei den Sturm auf das Firmengelände nicht hätte stoppen können und da jetzt 500 Aktivisti auf den Förderbändern säßen und die Produktion gestoppt wäre? Dann wären in der Zeit weniger Tesla Model Ys vom Band gelaufen. Würde das die Verkehrswende nach vorne bringen?

Menschen kaufen sich ja keine Autos, weil die zufällig gerade aus einer Fabrik rausgefallen sind und sie drüber stolpern, sondern weil es eine Nachfrage danach gibt. Nicht alle Menschen fahren Auto, weil das so toll ist, sondern weil ihnen mittlerweile auch oft die Alternative weggenommen wurde. In Städten können wir noch viel machen mit ÖPNV, Radverkehr und Sharing-Modellen, aber am Rand der Städte kann das schon anders aussehen und auf dem Land selbst ist es noch mal eine ganz eigene Kategorie. Können wir gerne ändern, aber allein der Bau einer neuen Schienenstrecke dauert in Deutschland etwa 20 Jahre. Wenn Tesla in Brandenburg dicht macht, dann kaufen die Menschen dort eben Autos von anderen Herstellern.

Deren Fabriken sind jetzt auch nicht gerade klein und grundsätzlich ist eine große Fabrik aufgrund der Effizienz meist besser in Bezug auf den Flächenbedarf als 10 kleine. Große Fabriken ermöglichen es oft erst, so viele Einzelstücke herzustellen, dass der Preis pro Stück runtergeht, und genau das brauchen wir, damit auch in ärmeren Ländern der Umstieg weg vom Öl schnell gelingt. Die etablierten Hersteller haben längst so eine Struktur aufgebaut und könnten die wegfallende Produktion durch eine hypothetische Tesla-Besetzung spielend ersetzen. Es würde nicht ein Auto weniger hergestellt.

Im Zweifel würde der Weg hin zu billigeren E-Autos eher noch verzögert, denn die fossile Autoindustrie verdient viel Geld mit Ersatzteilen und Reparaturen und freut sich über jeden Kunden, der ihr sterbendes, aber noch lukratives Geschäftsmodell noch etwas länger am Leben erhält. Das ist nicht nur schlecht fürs Klima, das ist auch schlecht für alle Menschen, die in der Nähe von Kreuzungen oder Hauptstraßen leben und dann noch länger dem Lärm und den Abgasen der Verbrennungsprozesse ausgesetzt sind.

Dass nun immer mehr Autos durch Deutschland fahren (wir knacken bald die 50 Millionen), bzw. in Deutschland rumstehen, müsste man eher sagen (95% der Zeit stehen Autos irgendwo), ist in der Tat keine tolle Aussicht. Für eine Trendwende müssen wir Auto-Privilegien abschaffen und für gute Alternativen zum Auto sorgen. Aber auch wenn das schneller gelingt als bislang, wäre eine Reduktion auf null Autos vollkommen illusorisch.

Autos sind kein per se schlechtes Verkehrsmittel. Es wird auch weiterhin Szenarien geben, in denen sie die ökonomischste Wahl für den Weg von A nach B sind. Ein Blick rüber zu unseren europäischen Nachbarn, die ihre öffentlichen Räume bereits fairer und besser aufgeteilt haben als wir, zeigt das: In kaum einem anderen Land ist ein autofreies Leben so komfortabel möglich wie in den Niederlanden: Rad- und Fußwege, ÖPNV und Zugverkehr sind auch abseits der Metropolen der Standard, Großstädte streichen in großem Umfang Parkplätze und Städte werden komplett so umgeplant, dass Autofahrten der langsamere Weg sind.

Trotzdem wurden in den Niederlanden in den letzten 12 Monaten 370.000 neue Autos zugelassen. Das sind mit 2 Neuzulassungen pro 100 Einwohner deutlich weniger als in Deutschland (3,4 Neuzulassungen pro 100 Einwohner), aber eben weit, weit über null. Rechnet das jetzt auf Europa oder die Welt hoch und es wird schnell klar: Die Menschen werden in den kommenden Jahren Millionen von Autos kaufen, selbst wenn wir mit der Verkehrswende riesige Fortschritte machen (was ich hoffe). Von diesen Autos sollten aber so wenig wie möglich die zerstörerische Ölindustrie finanzieren.

Auf diese Kritik wird gerne darauf verwiesen, dass DISRUPT auch eine Aktion gegen Mercedes durchgeführt hat, die sich aber ebenfalls gegen die dort hergestellten E-Autos richtete. Warum hier gezielt die viel ressourcenschonendere und klimafreundlichere Technologie ins Visier genommen wird, während allein letztes Jahr noch 70 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor vom Band liefen, ist nicht nachvollziehbar (im selben Zeitraum waren es etwa 10 Millionen reine E-Autos).

Tesla steht hier besonders in der Kritik, weil das Werk in einem Wasserschutzgebiet errichtet wurde. Der Wasserverbrauch selbst scheint sich in ähnlichen Größenordnungen wie der anderer Autofabriken und weit unter der anderer Branchen zu bewegen, aber über die Entsorgung und die diesbezügliche Firmenkommunikation wurde kritisch berichtet, wenn auch die Berliner Wasserbetriebe überschrittene Messwerte dementierten. Dass der Firmenchef von Tesla nun nicht der beste Kommunikator ist, verwundert nicht wirklich und ich werde einen Teufel tun, ihn dafür zu verteidigen.

Aber wenn ich beschissene Firmenkommunikation auf einer Skala von 1 bis 10 eintrage und Elon Musk kommt deswegen auf die 5, wo trage ich dann einen systematischen Abgasskandal ein, in dessen Rahmen illegale Abschalteinrichtungen für höhere Abgaswerte in Wohngebieten sorgten? Bei 9.000? Ist es den Leuten bei DISRUPT egal, dass auch heute noch tausende dieser Autos rumfahren, deren Thermofenster einen wunderbaren Spielraum für Abgastrickserei bieten? Ach, Schwamm drüber, Hauptsache kein Lithium (außer in meinem Handy).

Dass in Brandenburg jetzt eine riesige Fabrik in einem Wasserschutzgebiet steht (wofür die Firma laut eigener Aussage allerdings auch ziemlich moderne Abwasserkonzepte eingeführt hat), kann man gerne komisch finden und ggf. auch mal bei der Landesregierung in Brandenburg nachfragen, ob es nicht einen besseren Standort im fünftgrößten Bundesland der Republik gegeben hätte. Der Nabu hat seine Kritik an der Standortwahl hier formuliert und sich gleichzeitig für eine Wende hin zu Elektromotoren ausgesprochen, was dadurch viel schlüssiger und nachvollziehbarer ist.

Eine E-Auto-Fabrik pauschal zum fossilen Kapitalismus hinzuzuzählen, weil sie fossile Energie benötigt, ist hingegen ein beliebter Talking Point ultrarechter US-Klimaleugner. Und recht albern ist er auch, denn wir müssen alle (!) Sektoren dekarbonisieren. Das bedeutet in einer fast komplett fossilen Welt, dass im allerersten Schritt fossile Energie genutzt wird, um daraus Windkraftanlagen, Solarzellen, Wärmepumpen und auch E -Autos herzustellen.

Dieser erste Schritt war vor ca. 15-20 Jahren. Seitdem wird alles sukzessive CO2-freier und dafür ist jeder Sektor auf den anderen angewiesen: Ein E-Lieferwagen liefert dann Teile, um bei BASF eine Industrie-Wärmepumpe zu installieren. Mit der Wärmepumpe werden Chemikalien hergestellt, die Solarparks benötigen. Der Solarpark liefert den Strom, um damit Batterien und E-Trucks herzustellen and so on (unser Strommix ist heute nur noch halb so CO2-intensiv wie vor 25 Jahren).

Wenn wir uns von diesem Konzept verabschieden, sehe ich keine Möglichkeit, auch nur das 2-Grad-Ziel einzuhalten. Wo sollen wir dann anfangen? Selbst, wenn wir der Verkehrswende einen irren Boost verpassen, brauchen wir tausende Busse, Straßenbahnen, Züge, Schienen. Auch das passiert ja (noch) mit viel fossiler Energie, allein die Stahlherstellung benötigt noch Jahre bis zur Umstellung auf grünen Wasserstoff als Reduktionsmittel.

Das ist aber kein gutes Argument gegen Schienenverkehr, weil Schienen aus Stahl sind. Wir brauchen also riesige Fabriken für Solarzellen, für Windkraftrotoren, für Batteriespeicher und für E-Fahrzeuge. Die Anzahl der Fahrzeuge kann gerne stark sinken, aber wer das mit der Belagerung von Autofabriken erreichen will, könnte ja auch einfach eine sehr große Fabrik für Verbrennerautos belagern.

Die läuft mit fossiler Energie UND stellt Maschinen her, die in den kommenden 12 Jahren mit fossiler Energie laufen. Ist also das deutlich sinnvollere Ziel für Leute, die ernsthaft am Klima interessiert sind.

Artikelbild: Michael Ukas/tnn/dpa

 

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