An diesem Tag des Kampfes gegen Faschismus und Rassismus [23.03.]1anlässlich des internationalen Tages gegen Rassismus am 21.03. konnten wir nicht schweigen. Auszug aus unserer Rede bei der Demonstration in Straßburg:
Bewegt denken wir an Wanys und seine Angehörigen. Am Abend des 13. März wurde Wanys, ein weiterer junger Mann, von der Polizei in Aubervilliers ermordet. Er wurde von einem nicht gekennzeichneten Auto von der BAC2französische Sondereinheit der Polizei gerammt, das in der falschen Richtung und mit voller Geschwindigkeit auf ihn zu kam.3Wanys und sein Beifahrer fuhren auf einem Roller. Die Polizei fuhr ohne Blaulicht oder Sirene. (Quelle: https://www.leparisien.fr/faits-divers/mort-de-wanys-a-aubervilliers-ce-que-dit-la-plainte-de-la-famille-de-la-victime-18-03-2024-BHIITTVDTJH4ZFJS26XD242T4M.php) Während die Polizei feige versuchte, ihren Mord zu vertuschen, indem sie Wanys die Schuld an der Kollision gab, bewies ein Video, das von einer Überwachungskamera aufgenommen wurde, einige Stunden später das Gegenteil. Es war das Polizeifahrzeug, das ihn absichtlich rammte und tötete. Ibrahim, sein Beifahrer, erlitt schwere Verletzungen an den Beinen und wurde von der Polizei über den Bürgersteig geschleift.
Einige Tage später sagte er aus, dass die Polizei überglücklich sagte: „Yes, wir haben es geschafft, ihn umzuwerfen“ und dass sie, nachdem sie gesehen hatten, dass Ibrahim bei Bewusstsein war, versuchten, ihn zu ersticken. Vier Tage nach dem Mord revoltierten die Jugendlichen von La Courneuve für ihren Bruder. Am Abend der Revolte wurden 9 Jugendliche festgenommen und für 72 Stunden in Polizeigewahrsam genommen. Ihre Revolte ist legitim, sie ist alles, was von unserer Würde übrig geblieben ist. Am nächsten Tag errichtete der verabscheuungswürdige Darmanin4französischer Innenminister einen kolossalen Apparat mit gepanzerten Fahrzeugen vom Typ „Zentaur“ und Polizisten an jeder Straßenecke, was einmal mehr die Militarisierung der Polizei und die immer erstickendere Repression in den Vorstädten illustrierte.
Es überrascht nicht, dass die Faschisten nicht bis zum nächsten Tag warteten, um zu jammern und die Polizei in den sozialen Medien zu unterstützen. Es hagelt Tweets die die jungen Rebellierenden als Wilde darstellten, begleitet von rassistischer und islamophober Rhetorik, die wie Wanys‘ Tod in der Öffentlichkeit keine Empörung hervorruft. Und auf der anderen Seite schweigt die institutionelle Linke und überlässt den Faschisten das Feld, ohne Stellung zu beziehen.
Wie andere Polizeiverbrechen ist auch der Mord an Wanys kein Einzelfall, sondern Teil einer langen Liste von 22 Menschen, die seit Nahels Tod im vergangenen Juni5https://antifa-info.net/2023/07/04/reaktionen-auf-den-mord-an-nahel/6https://antifa-info.net/2023/07/17/aktionen-anlaesslich-der-ermordung-von-nahel/ von der Polizei getötet wurden.
Jeden Tag belästigen Faschisten in Uniform die Bewohner·in·nen von Arbeiter·in·nen·vierteln mit Racial Profiling und rassistischen Angriffen. Polizeiverbrechen sind das ultimative Abbild von staatlichem Rassismus in seiner brutalsten Form. Nach dem Racial Profiling, der Demütigung und der körperlichen Gewalt kommt der Mord.
Es ist der lange und langsame Prozess der sozialen Eliminierung rassifizierter Menschen der hier Gestalt annimmt, bis zu deren letztem Atemzug.
Für Wanys, Enzo und all die anderen – Kein Vergeben, kein Vergessen
Dies ist eine inoffizielle Übersetzung des Originaltextes. Wir versuchen auch sprachlich möglichst nah am Inhalt des Originals zu bleiben. Deshalb ist der Text auch auf die gleiche Art gegendert wie im Original.
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